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Rückblick-Archiv 2009


Rückblick Monat Dezember 2009

Rückblick »Gruppenabend« am 9. Dezember 2009
Im letzten Monat des Jahres, wenige Tage vor Weinachten, habe ich anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes den Chefkoch des Hotel Eggers und Mitglied des Wandsbeker Jagdvereins, Stefan Runge, gebeten uns etwas über die Zubereitung von Wild zu sagen. Erfreulicherweise sagte er sofort zu. Bei unserem Vorgespräch schlug er vor lieber Fragen zu beantworten, da damit die zur Verfügung stehende Zeit besser und vor allem effektiver ausgefüllt werden könne. So arbeitete ich einen umfangreichen Fragenkatalog aus, dessen Inhalt wohl den meisten Fragen bei der Vor- und Zubereitung von Wild entsprechen würde.

Stefan Runge hatte zuvor schon einige praktische Kochkurse mit großem Erfolg im Lehrrevier durchgeführt und sagte uns zu, das auch im nächsten Jahr für uns im Lehrrevier zu machen. Wir werden es an einem Samstag in unsere Jahresplanung mit aufnehmen. Doch nun zu unserem Gruppenabend.

Stefan Runge räumte auf mit alten Zöpfen, wie z. B. dem Beizen von Wild jeglicher Art. Wild wurde früher gebeizt, weil es vor dem Verzehr häufig schon in den Zustand der Verwesung übergegangen war – man erinnere sich an den Spruch, dass der Hase gut abgehangen sei, wenn er vom Haken fällt. Damit war der Fensterhaken gemeint, der früher das Holzfenster von Altbauten geöffnet hielt. »Appetitliche Vorstellung«, wenn Sie mich fragen. Die Beize überdeckte etwas den Verwesungsgeschmack und den Rest nannte man »Haut Goût«, — »lecker«. Das Abhängen, bzw. das Reifen des Wildes ist ebenfalls ein Märchen. Schweinefleisch verliert nach 3 Tagen und man sollte es tiefgekühlt nach spätestens 6 Monaten verbraucht haben, weil der Alterungsprozess beim Schweinefleisch durch das Einfrieren nicht gestoppt wird. Einzig und alleine Rotwild kann man bis etwa 3 Tage bei ca. +4°C hängen lassen, das ist die einzige Ausnahme. Er nannte uns auch eine Möglichkeit, wie man rauschige Keiler trotzdem verarbeiten und essen kann. Beim Aufbrechen ist sehr vorsichtige, weiträumige Entfernen des Pinsels samt der umliegenden Partien von großer Bedeutung und besonders Wichtig – die Blase heil lassen. Nach dem entsprechend vorsichtigen »aus der Decke schlagen«, und dem Zerlegen in die gewünschten Teilstücke muss das Fleisch in jedem Fall eingefroren werden. Nach dem Auftauen des durchgefrorenen Fleischs ist es völlig normal, ohne jeden Beigeschmack zuzubereiten und zu genießen.

Aber Runge hatte natürlich noch viel mehr Tipps für seine interessierten Zuhörer. Eine der wichtigsten Botschaften war das langsame Braten und garen von Fleisch. Seine Empfehlung für das Bratfett ist Butaris in seiner flüssig-cremigen Form. Es verbrennt nicht, wenn es versehendlich zu heiß wird, schmeckt wie Butter und ist zu 98,2 % aus Milchfett, davon 30 % einfach ungesättigten, 3 % mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen. Die größten Fehler beim Braten werden gemacht, indem man das Bratgut verbrennt. Langsames schonendes Braten nach kurzem, allseitigen Anbraten, lässt das Fleisch saftig bleiben und innen so schön rosa sein –wie es eigentlich gehört. Beim schonenden braten kann das Bratgut auch ohne Weiteres vorher gewürzt werden. Gänse, ob Wild oder Hausgans, legt er bei einer »Hitze« von +75°C für 24 Stunden, also über Nacht, in den Ofen. Sie sind dann saftig und gar, sehen aber aus wie Wasserleichen. Um das zu ändern wird die Hitze für etwa 15 Minuten auf 180 – 200° erhöht damit die Gans knusprig und braun wird, fertig. Die Zeitspanne für das Bräunen der Haut kann von Ofen zu Ofen variieren. Auch das Zunähen der Gans ist trotz Füllung nicht notwendig, es kostet nur unnötig viel Zeit und hilft in keinem Fall. Das Würzen sollte grundsätzlich immer mit frischen Kräutern erfolgen. Wobei es Geschmacksache ist, welche Kräuter man dazu verwendet. Dazu wäre noch erwähnenswert, dass die intensivste Würze aus den Stängeln kommt, also nicht nur die Blätter nehmen sondern immer mit dem ganzen Stängel oder Strunk. Nehmen Sie zum Salzen kein normales Salz sondern natürliche Salze, wie z.B. Meer- oder Himalaja-Salz etc. Sie sind erheblich besser im Geschmack und bekömmlicher, als die normalen gekochten Salze.

Zwei Stunden lang hat er uns viel über die Vor- und Zubereiten von Wild erzählt und Fragen der Teilnehmer beantwortet. So manche Stirn war gerunzelt oder strahlendes Lächeln verriet, dass der Eine oder Andere es schon immer richtig gemacht hatte. Der Chefkoch des Hotels Eggers, hat tatsächlich mit alten Zöpfen aufgeräumt und vielen einen Anstoß gegeben, Wild aber auch andere Lebensmittel mal etwas anders zu braten oder zu kochen. Stefan übergab mir Dateien mit Rezepten für die Zubereitung von Wild. Wer die Rezepte haben möchte, sollte mir eine E-Mail schicken. Ich schicke sie dann mit den Rezeptdateien im Format Microsoft Word zurück.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat November 2009

Rückblick 11. November 2009 »Hubertusfeier«
Unsere diesjährige Hubertusfeier stand ganz unter dem Motto Kommunikation. Wir verzichteten in diesem Jahr auf eine Rede oder einen anderen Beitrag zu Gunsten eben dieser Kommunikation. Weil die Anmeldungen sehr zögerlich eingingen und noch eine Woche vor unserer Veranstaltung erst 33 Anmeldungen eingegangen waren, entschieden wir uns, auch auf Empfehlung von der Bankettchefin Frau Marienhagen, auf das sich neben dem Saal befindliche sogenannte Atrium auszuweichen. Für so wenig Teilnehmer wäre der Saal nicht nur viel zu groß, sondern auch ungemütlicher. Das Atrium war für die voraussichtliche Beteiligung völlig ausreichend. Was wir jedoch nicht wissen konnten war, dass zwölf Teilnehmer unangemeldet kamen und dadurch nur noch ein Platz frei war. Super, das passt doch, könnte man denken – stimmt, wären jedoch auch die gekommen, die aus familiären Gründen nur wenige Stunden vorher absagen mussten, hätten wir ein Problem gehabt. Wir mussten wir alle 5 Minuten an die Küche neue Gäste nachmelden und das ist für die Organisatoren Stress, der vermeidbar gewesen wäre. Nun, es hat ja gerade eben so geklappt und alle waren zufrieden. Dennoch möchte ich inständig darum bitten sich doch bitte im nächsten Jahr rechtzeitig anzumelden, denn das ist die Voraussetzung für eine gelungene, stressfreie Veranstaltung. An dieser Stelle möchte ich all denen herzlich danken, die sich rechtzeitig angemeldet haben.

Dadurch, dass wir nicht an großen Tischen in einem nur halb gefüllten Saal saßen, war unsere Hubertusfeier nach einhelliger Meinung wesentlich gemütlicher und tatsächlich kommunikativer. Einziger Nachteil war vielleicht die Akustik des Raums. Das Essen war hervorragend und die Stimmung ausgezeichnet, wie viele später noch einmal extra betonten. Leider konnten auch in diesem Jahr die meisten Jubilare für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft im LJV nicht teilnehmen. Einige aus gesundheitlichen Gründen und andere, weil sie anderweitig verhindert waren. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass ich die Urkunden und Nadeln nicht zusenden kann, der Aufwand wäre zu groß und die Urkunden könnten dabei unansehnlich oder beschädigt werden. Die Mitglieder, die Ihre Urkunde und Jubiläumsnadel dennoch haben möchten, können sie bei mir nach Vereinbarung entweder abholen, auf einem der nächsten Gruppenabende erhalten oder im nächsten Jahr auf der Hubertusfeier empfangen. 25 Jahre Mitglied sind: Wolfgang Nickel eingetreten am 14.03.1984 und Olaf Nieß eingetreten am 07.05.1984. 40 Jahre Mitglied sind: Wilhelm Rathje eingetreten am 06.03.1996, Karl-Heinz Kalanke, Klaus-Peter Schöttler und Uwe Blank eingetreten am 15.04.1969 und Andreas zur Veith eingetreten am 27.06.1969. 50 Jahre Mitglied sind:Karsten Wolde und Jens-Reiner Wolde am 11.05.1959, Johannes Loewenstein am 22.05.1959, Holger Kirsten und Eberhard Fiedler am 07.10.1959.

Nun zu den zusammengefassten Siegerehrungen der Schießwettkämpfe: 46. Wandsbeker Meisterschaft: das Büchsenschießen gewann mit 172 Punkten Klaus Neumann, den 2. Platz erwarb Hans Martin Reinartz mit 167 Punkten und den 3. Platz belegte Berthold Klingbeil mit 153 Punkten. Das Flintenschießen gewann Hans Martin Reinartz mit 105 Punkten, den 2. Platz belegte Matthias Krug mit 95 Punkten und den 3. Platz belegte Klaus Neumann mit 80 Punkten. Gesamtsieger der Gewehrdisziplinen wurde Hans Martin Reinartz mit 272 Punkten, den 2. Platz belegte Klaus Neumann mit 252 Punkten und den 3. Platz erwarb Berthold Klingbeil mit 223 Punkten. Die 46. Wandsbeker Kurzwaffenmeisterschaft gewann Hans Martin Reinartz mit 154 Ringen vor Klaus Neumann auf dem 2. Platz mit 96 Ringen und Dr. Karl-Heinz Rupp auf dem 3. Platz mit 92 Punkten. Nun zum Jagdparcours den Vinko Cujic mit 18 Wurfscheiben gewann, den 2. Platz belegte Burkhard Loest auch mit 18 Wurfscheiben und auf den 3. Platz kam Peter Kuhlmann mit 14 Wurfscheiben. Das Keilerschießen Gewann Dr. Karl-Heinz Rupp mit dem hervorragenden Ergebnis von 56 von 60 möglichen Ringen, den 2. Platz belegte Hans Martin Reinartz mit 54 Ringen und auf den 3. Platz kam Berthold Klingbeil mit 47 Ringen. Die Saufeder erhielt Hans Martin Reinartz, weil Dr. Karl-Heinz Rupp sie bereits zum 2. Mal gewann und damit eine Messingplakette erhielt.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Oktober 2009

Bezirksgruppenabend in Ohlstedt am 06. Oktober 2009
Die Jägergruppe Ohlstedt war dran mit dem gemeinsamen Bezirksgruppenabend und die Wandsbeker waren mit 8 Mitgliedern vertreten. Die Ohlstedter hatten den ADAC eingeladen, dessen Pressesprecher und Diplom-Biologe Matthias Schmitting uns mit seinem Vortrag »Wildunfallverhütung – Fallwild« eine bekannte Problematik ins Gedächtnis zurück gerufen hat, die viele Verkehrsteilnehmer auf unseren Straßen außer Acht lassen. Hier ein paar Zahlen, die ich aus einem uns zur Verfügung gestellten Flyer entnahm.

Ich zitiere:
»In Deutschland sterben pro Jahr bei Wildunfällen etwa 30 Menschen. Mehr als 3.400 werden verletzt. Der Sachschaden wird auf über 330 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Es sind immer die anderen, denn häufig werden Wildunfälle im Ausmaß unterschätzt. Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer halben Tonne.«

Wenn man bedenkt, um wie viel schwerer ein Wildschwein oder gar ein Hirsch ist, gehört nicht viel Fantasie dazu sich auszumalen, was für Auswirkungen das haben könnte. Ich denke man muss nicht erklären wie langsam oder wie schnell man sein darf. Letztlich obliegt es jedem selbst seine Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten auf der Straße anzupassen. Eines ist jedoch sicher, meistens ist diese Geschwindigkeit zu hoch. Es wurden viele Möglichkeiten angesprochen den Schaden so klein wie möglich zu halten. Auch Wildzäune, die jedoch nur mit großem auch finanziellen Aufwand zu realisieren sind. Sie alle gehen meist davon aus, dass der Verkehrsfluss so bleibt wie er ist. Die wirksamste und zugleich preiswerteste Methode ist jedoch nachweislich das mit Signalfarben versehene Dreibein aus Dachlatten, dort wo es bereits einen Wildunfall gegeben hat. Sie aufzustellen bedarf zwar der Absprache und Erlaubnis der für die jeweilige Straße zuständigen Behörde oder Gemeinde, aber es ist wohl neben allen anderen Vorkehrungen mit Ausnahme des Wildzauns die nachweislich wirksamste Art Wildunfälle zu reduzieren und auf Gefahrenstellen hinzuweisen. Letztlich ist jeder für seine Fahrweise selbst verantwortlich, denn man kann den Uneinsichtigen nicht vor sich selber schützen. Doch vielleicht erreicht man die Gedankenlosen, die sich mit dieser Problematik noch nicht fantasievoll auseinander gesetzt haben.

Autor Hans Martin Reinartz



Keilerschießen am 07. Oktober 2009
Wieder war ein Jahr vorüber und unser traditionelles Keilerschießen in Garlstorf stand wieder an. Zwölf Mitglieder waren gekommen, um die begehrte Trophäe zu erringen. Die Ergebnisse waren insgesamt überdurchschnittlich gut, was damit zusammenhängen könnte, dass die Trainingsabende am 1. Mittwoch im Monat genutzt werden. In der Tat waren die meisten Teilnehmer die, die auch sonst mehr oder weniger regelmäßig ihren Umgang mit der Jagdwaffe trainieren. Von nichts kommt eben nichts. Geschossen wurde mit Großkalibrigen Waffen 3 Schuss jagdlicher Anschlag auf den laufenden Keiler und 3 Schuss stehend freihändig auf die hundert Meter entfernte Überläuferscheibe. Doch nun zu den Ergebnissen. Das Keilerschießen gewann unser Mitglied Dr. Karl-Heinz Rupp mit 56 von 60 möglichen Punkten, ein sehr gutes Ergebnis. Er gewann die Saufeder zum zweiten Mal und somit eine gravierte Messingplakette für die Saufeder, die er schon mal gewonnen hat. Den 2. Platz und damit Silber errang mit 54 Punkten Hans Martin Reinartz, der erstmalig dafür die Saufeder erhielt, die man ja nur einmal erwerben kann. Bronze und damit den 3. Platz erreichte Berthold Klingbeil mit immerhin 47 Punkten. Zum Vergleich: der Sieger 2008 erhielt die Saufeder schon für 43 Punkte. Den sehr angenehmen entspannten Abend auf dem Schießstand führten wir nach 20:00 Uhr fort und ließen ihn ausklingen in Niemeyers Heidehof bei leckeren Getränken und sehr gutem Essen.

Autor Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat September 2009

3. Jagdparcours um den »Thomas-Reimer-Pokal« am 26. September 2009
Leider hatten sich nur 9 Jagdschützen aus den Reihen der Mitglieder und 1 Gast der Gruppe Ohlstedt zum Schießen eingefunden. Aber auch 3 Frauen waren als Zuschauer mitgekommen. Bei bestem Wetter schossen wir 2 Durchgänge mit je 15 Wurfscheiben auf 3 Stationen. Alle waren bester Stimmung und hatten nach knapp 2 Stunden alle unsere 2 Durchgänge geschossen. Zur Siegerehrung trafen wir uns oben im Container von Matthias Carstens. Nachdem wir alle endlich vollzählig zusammen waren und ich die Ergebnisse ausgewehrtet hatte, nahm ich die Siegerehrung vor. Den 1. Platz und damit Gold errang zu seiner größten Freude Vinko Cujic mit 18 Wurfscheiben. Den 2. Platz mit der Silbermedaille belegte Burkhard Loest mit ebenfalls 18 Wurfscheiben, er hatte 3 Wurfscheiben mehr mit dem 2. Schuss getroffen. Den 3. Platz mit Bronze belegte Peter Kuhlmann mit 14 Wurfscheiben vor André Spitze und Hans Martin Reinartz mit der gleichen Anzahl Wurfscheiben aber mehr Zweittreffern. Unmittelbar nach der Siegerehrung traf Thomas Reimers, der Stifter des Pokals ein und brachte eine Flasche Champagner mit, die er stiften wollte. Wir entschieden uns sie dem jüngsten Nachwuchsschützen unserer Runde André Spitze auf dem 4. Platz zu überreichen. Er erreichte diesen Platz ohne jemals einen Jagdparcours geschossen zu haben. Thomas Pahl aus der Gruppe Ohlstedt, ehemaliger Deutscher Meister, erreichte mit 25 Wurfscheiben das beste Ergebnis außer Konkurrenz. Er hatte sich schon kurz nach seinem Durchgang wieder auf den Heimweg gemacht. Nach der Siegerehrung begaben sich die meisten von uns zu Niemeyers Gasthof, um den schönen Spätsommertag mit leckeren Getränken, gutem Essen und interessanten Gesprächen ausklingen zu lassen. Als die Sonne dabei war unter zu gehen und eine spätsommerliche Kühle die Wärme des Tag vertrieb, verabschiedeten wir uns und fuhren wieder nach Hause.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Gruppenabend »Seehundjäger« am 9. September
127 km von Büsum ins Eggers war er mit seinen Anschauungsobjekten gefahren, um uns sein spezielles Tätigkeitsfeld als »Seehundjäger« darzustellen. Karl-Heinz Kolle – Freunde und Bekannte nennen ihn nur kurz Kalle – kam nach meiner frech vorgetragenen Einladung am 24. September des vergangenen Jahres, anlässlich unseres Ausfluges zur Seehundstation Friedrichskoog und dem anschließenden Einkehren in »Kolles Muschelsaal« zu ausgesprochen leckerem Essen, dass er als Koch höchst persönlich zubereitet hatte.

Karl-Heinz Kolle war an unseren langen Tisch unterhalb der alten Galionsfigur gekommen, hatte sich nach unserem Wohlergehen erkundigt und ihm war dabei nicht verborgen geblieben, dass er Hamburger Jäger zu Gast hatte. Wir fühlten uns wohl, das Essen war ausgezeichnet und so war der Schritt zur Frage bei uns einen Vortrag über seine Aufgaben als »Seehundjäger« zu halten nicht all zu groß.

Er ist ein amtlich bestätigter Seehundjäger und alle mit diesem Amt betrauten sind stolz darauf mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut zu sein. Da unser größtes Raubtier, der Seehund, dem Jagdrecht unterliegt aber seit dem Jahre 1974 nicht mehr bejagt wird, obliegt die Zuständigkeit des Seehundschutzes den Hegemaßnahmen des Landesjagdverbands Schleswig Holstein. Um den Artenschutz zu gewährleisten hat die Landesregierung Schleswig Holstein eben diese Seehundjäger als verantwortliche Jagdaufseher eingesetzt, die jedes Jahr mindestens einmal im Meeresbiologischen Institut Kiel, in einem speziell dafür ausgerichteten Seminar nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nachgeschult werden.

Als amtlich bestätigte Seehundjäger kontrollieren sie in regelmäßigen Abständen zugewiesene Küstenabschnitte nach verlassenen Jungtieren, sogenannten Heulern, verletzten aber auch verendeten Meeressäugern, deren Kadaver von ihnen bis zu einer handhabbaren Größe zur Tierkörperbeseitigung gebracht werden. Eine nicht gerade beneidenswerte Aufgabe, wenn mann bedenkt, dass manche Tiere im fortgeschrittenen Zustand der Verwesung draußen im Watt oder an den Buhnen aufgefunden werden. Bei Heulern entscheiden sie sachverständig vor Ort an der Fundstelle, ob eine Überführung in die Seehundstation Friedrichskoog sinnvoll erscheint, damit kein Heuler unnötig in Gefangenschaft gerät. Bei offensichtlich verletzten oder kranken Tieren kann aber auch die Tötung des Tieres notwendig erscheinen, eine Lösung, die den gestandenen Jagdaufsehern, entgegen der Annahme selbsternannter Tierschützer, immer wieder schwer fällt.

Proben jedes getöteten Tieres werden zur weiteren Untersuchung ins FTZ Büsum (Forschung und Technologie Zentrum Büsum), einer Nebenstelle der Uni Kiel, gleich vor Ort untersucht. Zu ausnahmslos jeder Untersuchung des Instituts gibt es eine Rückmeldung an den akkreditierten Jagdaufseher, den sogenannten Seehundjäger, über die Ursache der auffälligen Symptome. Offensichtlich kranke Heuler dürfen in der Seehundstation wegen der zu befürchtenden Infektion bereits anwesender Tiere nicht aufgenommen werden.

Leider gibt es immer wieder Touristen, die sich aus falsch verstandener Fürsorge junger Seehunde annehmen und damit gedankenlos dafür sorgen, dass die Muttertiere, die ihr Junges nur vorübergehend abgelegt hatten, nicht mehr annehmen. Auch für die Informations- und Aufklärungsarbeit sind die staatlich bestellten Seehundjäger zuständig.

Die an Schleswig Holsteins Küsten im Jahre 2008 per Flugzählung ermittelte Populationsstärke betrug 8.352 Tiere. Sie hatte sich nach der Staupeepidemie im Jahre 2002 während der in der gesamten Nordsee 22.102 Seehunde und 603 Kegelrobben verendeten, wieder erstaunlich schnell erholt.

Karl-Heinz Kolle berichtete uns eloquent mit überzeugender Leidenschaft und eindrucksvoller PowerPoint-Präsentation von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, die ihm im Watt manchmal konditionell das Letzte abverlangt. Leider hatten nur 9 Mitglieder diesem Vortrag beigewohnt – möglicherweise war das Fußballspiel Deutschland / Aserbaidschan im Fernsehen für einige interessanter – schade, der »Seehundjäger«, Hotelier, Gastronom und Koch Karl-Heinz Kolle war wirklich gut. Wer seine Fähigkeiten als Koch und Gastronom testen möchte dem sei »Kolles Alter Muschelsaal« in der Hafenstraße 27 oder das »Gästehaus Kolle« im Tertius Törn 23 in 25761 Büsum,Telefon (04834) 24 40 wärmstens empfohlen.


Autor Text und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick »WJV Kurzwaffenmeisterschaft GK« am 2. September 2009
Nachdem die Raumschießanlage für das normale Schießen auf Klappscheiben umgebaut war, was einige Zeit in Anspruch genommen hatte und dem Testen der Steueranlage, konnten wir mit unserem Wettkampf beginnen. Die Teilnahme war wie in den Jahren zuvor mäßig. Doch das tat dem Enthusiasmus der Teilnehmer keinen Abbruch und so schossen wir unseren Wettkampf. Matthias Krug, der nicht mitschießen wollte, machte die Aufsicht und sorgte mit der Bedienung der gewöhnungsbedürftigen Steueranlage für einen reibungslosen Ablauf des Wettkampfes. Danach wurde die Raumschießanlage wieder in ihren vorherigen Zustand zurück versetzt und wir konnten den Rest der verbleibenden Zeit für das Gewehrschießen auf sich im Film bewegende Ziele nutzen. Wie immer trafen wir uns nach dem Schießen im Ort bei Niemeyers Heidehof zu gutem Essen und leckeren Getränken. Dort fand auch die Siegerehrung statt: Den 1. Platz belegte Hans Martin Reinartz mit 154 Punkten, den 2. Platz erreichte Klaus Neumann mit 96 Punkten und Dr. Karl-Heinz Rupp belegte mit 92 Punkten den 3. Platz.

Autor Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat August 2009

Rückblick »Hüttenfest« im Lehrrevier Hoisbüttel am 15. August 2009
Es war ein warmer Hochsommertag, ideales Wetter für ein Grillfest im Lehrrevier Hoisbüttel. Zur Vorbereitung trafen wir uns schon um 13:30 Uhr und gegen 15:00 Uhr kamen die ersten Gäste. Aufgrund des vorgezogenen Beginns um 15:00 Uhr im Gegensatz zum Vorjahr von 18:00 Uhr, verteilte sich die Ankunft der Gäste bis in die frühen Abendstunden.

Dieter Roth, der Mann am Grill, hatte einen großen Teil der Nackenkarbonaden bereits vorgebraten, damit die hungrigen Gäste nicht so lange warten mussten. Es war so warm, dass schon um 18:00 Uhr das eigentlich reichlich bemessene Bier knapp wurde und in Ammersbek Nachschub geholt werden musste.

Schon vor dem Essen und danach versuchten die Gäste das von Dieter Roth ausgearbeitete Quiz – die 10 Fragen waren am Rundgang der benachbarten Wiese an geeigneten Plätzen befestigt – zu lösen. Die Fragen gaben dem einen oder anderen von uns Anlass zu lebhaften Diskussionen. Die jungen unter uns kamen erfreulicherweise erst nach der Beantwortung auf die geniale Idee das Internet mittels Mobiltelefon zu befragen. Wie dem auch sein – alle hatten viel Spaß.

Bei der Siegerehrung löste sich dann so manche Frage auf und die fünf ausgelegten Preise, die zusätzlich durch einen roten 1976er Bordeaux und eine Flasche alten Dimple von Adolf Fröhlich gestiftet ergänzt wurden, fanden ihre Liebhaber. Die letzten Gäste gingen gegen 21:30 Uhr und eine Stunde später waren wir dann auch mit dem Verladen und Aufräumen fertig und konnten uns ebenfalls nach Hause begeben. Alles in allem war es ein sehr schöner Tag im Lehrrevier mit zusammen 44 Teilnehmern.


Autor Text und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Juli 2009

Rückblick »46. Wandsbeker Meisterschaft« am 18. Juli
Schon kurz vor 13:00 Uhr trafen sich acht von uns, um unsere 46. Wandsbeker Meisterschaft Büchse/Flinte vorzubereiten und letztlich auch auszutragen. Schnell waren nach der »Garlstorfer Mittagspause« um 14:00 Uhr die drei Stände Trap, Skeet und Kugel mit jeweils 2 Aufsichten besetzt, die dann jeweils im Rhythmus von 75 Minuten wechselten. Der Nachmittag verlief reibungslos und gegen 18:00 Uhr konnten die Schießergebnisse der Teilnehmer und zweier Gäste mit Hilfe eines Notebooks vom Vorsitzenden relativ schnell ausgewertet werden. Die Auswertung und die Siegerehrung vollzogen wir in diesem Jahr direkt in der Kantine des Schießplatzes. Sieger im Büchsenschießen wurde mit 172 Punkten Klaus Neumann, den 2. Platz errang Hans Martin Reinartz mit 167 Punkten und den 3. Platz Berthold Klingbeil mit 153 Punkten. Beim Flintenschießen wurde Hans Martin Reinartz mit 105 Punkten Sieger, den 2. Platz bekleidete Matthias Krug mit 95 Punkten und Klaus Neumann schoss sich mit 80 Punkten auf den 3. Platz. Gesamtsieger wurde Hans Martin Reinartz mit zusammen 272 Punkten gefolgt von Klaus Neumann, der mit 252 Punkte den 2. Platz belegte und Berthold Klingbeil mit 223 Punkten erreichte den 3. Platz. Nochmals vielen Dank an die ehrenamtlichen Helfer dieser Meisterschaft ohne die es nicht möglich gewesen wäre sie durchzuführen. Nach der Siegerehrung haben wir in diesem Jahr erstmals nicht gegrillt sondern diejenigen, die noch Zeit und Lust hatten, sind im Anschluss an die Siegerehrung zum Garlstorfer Gasthof Niemeyer gefahren und haben dort die gepflegte Küche und die zuvorkommende Gastlichkeit der Wirtin genossen und so den Abend angemessen ausklingen lassen.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick Landesmeisterschaft am 11. Juli
Die Landesmeisterschaft in Garlstorf war in diesem Jahr mit 65 Mitgliedern und etwa 20 Gästen nicht so gut besucht wie im Jahr zuvor. Bis auf die Querelen, die auf Meisterschaften leider inzwischen üblich sind, war der Tag bis zur Siegerehrung erfreulicherweise ohne lebensbedrohliche Zwischenfälle verlaufen. Leider blieb das jedoch nicht so. Nach der Siegerehrung stellten Teilnehmer der Meisterschaft fest, dass Tombolapreise zwischenzeitlich umgeklebt und sogar ganz verschwunden waren – kleine Preise von verhältnismäßig geringem Wert – kaum zu glauben. Lug und Trug und sogar Diebstahl sind nun auch in unseren Reihen angekommen, und ich dachte immer, dass wir, eine »kleine Insel der Glückseeligen« davon zumindest weitgehend verschont bleiben würde. Ist das die bittere Wahrheit? – Misstrauen, alles abschließen, weg sperren, bewachen – sogar unter uns...? Man kann nur hoffen, dass sich so etwas nicht wiederholen wird, denn sonst schrumpft die Teilnehmerschaft noch mehr zusammen – tolle Aussichten.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Rückblick »Ferienstammtisch« am 8. Juli
Weil es draußen zu ungemütlich war, saßen wir drinnen in der Gaststube an unserem gewohnten Ferienstammtisch. Nachdem unsere nette Bedienung erfrischende Getränke und zumindest für zwei von uns auch eine leckere Wildschweinterrine brachten, begann ein gemütlicher Abend mit interessanten Gesprächen und lustigen Geschichten. Er endete entspannt und harmonisch gegen 23:30 Uhr. Die beiden Ferienstammtische gehören für mich mit zu den angenehmsten Veranstaltungen des Jahres, weil sie ohne Vorbereitung, gemütlich, kommunikativ – ganz ohne Stress sind.

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Juni 2009

Öffentlichkeitsarbeit am 28. Juni
zum »Tag der offenen Tür« im Botanischen Sondergarten Wandsbek. »Nur der frühe Vogel fängt der Wurm« ist ein Spruch, den ich noch nie gut leiden konnte. Aber was hilft ’s – um 06:00 Uhr klingelte am Sonntagmorgen der Wecker. Bis 07:45 Uhr war der Wagen bis unters Dach voll beladen und um 08:00 Uhr fanden sich alle Beteiligten an unserem zugewiesenen Stand, einem zünftigen Blockhaus zum »Tag der offenen Tür« im Botanischen Sondergarten Wandsbek in der Walddörferstraße 273 ein.

Bis zum Beginn der Veranstaltung um 10:00 Uhr mussten wir alles aufgebaut haben. Wie verabredet und pünktlich brachte uns der Zivildienstleistende des LJV um 08:30 Uhr eine Wagenladung Infomaterial und neben einem kapitalen Damhirschgeweih diverse Tierpräparate zur Dekoration. Unser Infostand wurde betreut von unserer Kassenführerin Gisela Martiny-Puls mit Sachverstand und viel Kuchen, meinem Stellvertreter Matthias Krug, dem neben seiner Mitgliedschaft auch in Wandsbek zuständigen Stadtjäger Karl-Heinz Kalanke mit seinem Frettchen samt den für die Stadtjagd notwenigen Utensilien und mir, dem Vorsitzenden Hans Martin Reinartz.

Kalankes zutrauliches Frettchen war von Anfang an ein Publikumsmagnet und veranlasste nachmittags sogar einen weiteren Jäger sein Frettchen von zu Hause dazu zu holen.

Erfreulicherweise stieß am frühen Nachmittag noch der Stadtjäger und Falkner André Legrand mit seinem jungen Sakerfalken und seinem Frettchen hinzu. Er sorgte für noch größeres Aufsehen und stand den vielen Besuchern souverän Rede und Antwort. Der eine oder andere Besucher durfte den Sakerfalken sogar auf dem typischen Lederhandschuh des Falkners tragen. Auch unser Mitglied André Spitze war mit seinem Jagdhund »Henry«, einem ausgesprochen freundlichen Deutsch Drahthaar, erschienen und rundete somit das jagdliche Bild ab. Alle Tiere fesselten das Publikum auf ganz besondere Weise.

Im Hintergrund ließen wir den ganzen Tag bis zum Ende der Veranstaltung um 18:00 Uhr Filme über die Falknerei, das Duvenstedter Rotwild, Damwild und schwarzes Rehwild auf einem großen 37 Zoll Monitor von Samsung laufen, den uns die Firma Stadler Euronics an der Habichtstraße für diesen Tag dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Am Nachmittag konnten wir die Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller zusammen mit dem Leiter des Botanischen Sondergartens Helge Masch auf unserem Stand begrüßen und auch Ihnen die Aufgaben der Jagd beschreiben und den Wandsbeker Jagdverein vorstellen. Frau Schroeder-Piller war wohl auch durch die Frettchen und den Sakerfalken sehr beeindruckt. Am Ende der Veranstaltung mit etwa 1.500 Besuchern an diesem Tag meinte der Leiter des Botanischen Sondergartens Helge Masch, dass wir wohl den am stärksten frequentierten Stand des Tages hatten.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Ausflug am 14. Juni
»Feldbogenschießen«
Unter Anleitung des Trainer C Thorsten Trost, seiner Familie und befreundeten Bogenschützen, bekamen wir bei bestem Wetter auf einem eigens dafür vorgesehenen grasbewachsenen und über 100 Meter langen Feld in Rottorf mit gestaffelten Zielscheiben einen kleinen Eindruck von der Handhabung eines modernen Feldbogens. Er führte uns in jagdlicher Hinsicht mental zurück in die Zeit vor der Nutzung von Feuerwaffen, als man noch nahe genug an das Wild heran musste um es wirkungsvoll erlegen zu können.

Mit nur 11 Teilnehmern waren wir gerade so viele, um uns nicht gegenseitig bei der Handhabung der Bögen zu stören. Nach einer allgemeinen Einführung in die Technik des Bogenschießens, versuchten wir Gelerntes in die Tat umzusetzen und konnten nach einigen Fehlschüssen sogar den einen oder anderen »guten« Scheibentreffer erzielen. Am frühen Nachmittag luden wir unsere Gastgeber zu einer zünftigen Brotzeit ein, die wir einen Tag zuvor besorgt hatten. Die Freundin vom stellvertretenden Vorsitzenden Matthias Krug hatte für uns dankenswerterweise zwei Bleche leckeren Kuchen gebacken, der uns überraschend den späten Nachmittag versüßte. Ein schöner und vor allem interessanter Tag endete harmonisch und erfreulicherweise ohne Verletzungen. Einer der Teilnehmer, ein Gast aus der Bergedorfer Gruppe, war von diesem Sport so angetan, dass er sich nach unserer Veranstaltung bei mir nach Bezugsquellen für das Bogenschießen erkundigte.

Wenn es mit den Novellierungen des Waffengesetzes durch unsere populistischen Politiker der Parteien mit rühmlicher Ausnahme der FDP so weiter geht, werden wir, wenn überhaupt, eines Tages vielleicht auf diese archaische Art der Jagdmethode zurück greifen müssen, wenn sie nicht auch das Bogenschießen vorher abgeschafft haben. Wie viel Demokratie, Freiheit und Vertrauen ein Staat durch seine Volksvertreter zulässt kann man an seinem jeweiligen Waffenrecht messen.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Gruppenabend am 10. Juni
»Flintenschießen – Technik und Schäftung«
war das Thema unseres Gruppenabends zu dem der Büchsenmacher Hans-Jürgen Arendt aus Garlstorf uns Theoretisches und Praktisches über das Schießen mit der Flinte zu sagen und zu zeigen hatte.

Mit seiner großen Erfahrung in Theorie und Praxis versuchte er uns in der Handhabung der Flinte beim sportlichen und jagdlichen Schießen zu unterweisen. Seine Tipps für Körperhaltung, Anschlag und Zielerfassung beim Trap- und Skeetschießen könnten jeden Teilnehmer zumindest theoretisch zum Meister des nächsten Wettkampfs werden lassen. Arendt machte deutlich wie wichtig und entscheidend das Zusammenspiel zwischen Körperhaltung und Flinte ist und, dass die beste Haltung nichts nützt, wenn die Flinte nicht zum Schützen passt oder umgekehrt die besten technischen Voraussetzungen einer angepassten Flinte nichts nützen, wenn die Haltung zu wünschen übrig lässt.

Er sensibilisierte die Teilnehmer unter uns, die ihre Ergebnisse verbessern möchten. Sein Angebot für unter 100 Euro eine Flinte in die Einzelteile zu zerlegen und zu reinigen oder für einen ähnlichen Preis die Flinte anzupassen. Es ist also durchaus möglich seine Flinte für relativ wenig Geld an die eigene Anatomie anpassen zu lassen.

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Mai 2009

Ausflug am 24. Mai 2009
Das Jagdmuseum im Jagdschloss Springe am Deister war Ziel unseres diesjährigen Ausflugs. Nach zusammen 13 Anmeldungen reduzierte sich die Anzahl der Teilnehmer letztlich auf 5 Mitglieder und 3 Gäste.

Kaiserwetter machte den Besuch des Jagdschlosses mit seinem integrierten Museum, des sich an den Schosspark anschließenden Sauparks und des Wisentgeheges Springe in mancher Hinsicht zu einem Erlebnis der besonderen Art.

Das Jagdmuseum mit seiner sehr übersichtlichen Sammlung, welches mit seiner liebevoll erstellten neuzeitlich jagdlichen Wandmalerei in den unteren Räume des Jagdschlosses untergebracht ist, bestand mit einigen wenigen Ausnahmen aus Zoologischen Präparaten. Im Kaisersaal hätte man sich einen von 3 Kurzfilmen anschauen können, wenn man uns diese Option offeriert hätte – wir erfuhren es erst am Nachmittag, als es dafür zu spät war.

Im angrenzenden Saupark, eingeschlossen von einer etwa 16 km langen Mauer, an der man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunders 3 Jahre lang gemauert hatte, kann man nicht, wie der Name vermuten lassen könnte, Schwarzwild oder anderes Wild anschauen – er lädt lediglich zum Wandern in einem von Laubbäumen dominierten schönen Mischwald auf mehr oder weniger gut erhaltenen Wegen ein.

Das naheliegende, staatlich geführte Wisentgehege, mit seinem vielversprechenden, pompösen Eingang, der größeres vermuten lassen könnte, wurde seinem Eintrittspreis von 9,50 € bei weiten nicht gerecht. Der Gang durch den Park war eine einzige Enttäuschung. Eine gut dreistündige Wanderung von einer Baustelle zur nächsten, von einem Provisorium zum anderen, Gehege mit falsch bezeichnetem Inhalt oder vollkommen leer, vermittelten einen chaotischen Eindruck. Morsche, teilweise zerbrochene Stützpfeiler von Gehegeeinfriedigungen und anderes vermittelte einen ungepflegten Eindruck. Nicht einmal Wisente bekamen wir zu Gesicht – in deren Anlage stand ein Bagger. In einigen über den Park verteilten Gehegen fanden wir jedoch Przewalski- und andere Pferde vor, an deren Gehege, wie in einem Fall, die Bezeichnung Maral stand, einer im Altei vorkommenden Hirschart. Der Park machte einen konzeptionslosen, heruntergekommenen Eindruck in einem immerhin sehr schönen alten und urigen Laubwald. Nagelneues neben Verfallenem – eine groteske Mischung.

Da das Wisentgehege zum Niedersächsischen Forstamt Saupark Springe gehört und die staatlichen Kassen leer zu sein scheinen, ist es nicht verwunderlich, dass für wenig Leistung viel Geld verlangt wird. Den für das Gebotene viel zu hohen Eintritt in eine staatliche Einrichtung hätte man besser gespart oder für den Besuch der privat geführten Wildparks Niendorf bei Garlstorf bzw. des Wildparks Schwarze Berge ausgegeben. Dort wäre das Geld 100 mal besser angelegt gewesen.


Autor und Fotos: Hans Martin Reinartz



Gruppenabend am 13. Mai 2009
Vor gut 9 Jahren hat der Forstdirektor Dr. Otto Fricke des Forstamts Harsefeld schon einmal bei uns einen Vortrag über das Rehwild gehalten. Ich war froh, dass er uns wieder die Zusage gab erneut über dieses interessante Thema referieren, da die seit Jahren wissenschaftlich eindeutig erwiesenen Erkenntnisse leider bei vielen noch nicht angekommen sind. Mit seinem Vortrag »Nachhaltige Schalenwildbejagung dargestellt beim Rehwild« machte er uns erneut auf die einzigartigen Verhaltensweisen unseres Rehwildes aufmerksam. Wie schon in seinem Buch zu lesen war und ist, dass er zusammen mit Joachim Menzel im Jahre 1989 im Landbuch-Verlag Hannover veröffentlichte, ich zitiere das Vorwort mit Erlaubnis des Verfassers aus dem Buch »Das Rehwild«:

»Das Rehwild ist nicht nur die kleinste und häufigste Schalenwildart, es ist auch stammesgeschichtlich die älteste.
Will man diese Wildart verstehen, sie artgerecht bejagen und sie nicht zuletzt erfolgreich hegen, so ist eines unabdingbare Voraussetzung: die Kenntnis der biologischen und stammesgeschichtlichen Grundlagen, die diese Tierart in Jahrmillionen zu dem gemacht haben, was sie auch heute in der vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft noch ist. Jedes Reh sicher anzusprechen, sein Alter am Zahnabschliff sicher zu bestimmen oder in einem deckungsreichen Revier den Wildbestand genau zu zählen, das ist nicht möglich. Wer glaubt, er könnte es, der irrt und schafft sich selbst Hindernisse, die eine sinnvolle und praktikable Bejagung ebenso erschweren, wie sie der Freude an der Jagd schaden können.


Die Vorgaben der Jagdgesetze sind eindeutig: Es ist ein artenreicher, dem Lebensraum angepasster und vor allem auch ein gesunder Wildbestand zu erhalten. Für eine entsprechende Bejagung ist die Erkenntnis wesentlich, dass sich neben den Umweltbedingungen dieser Wildart auch der Wildbestand selbst verändert hat. So weisen die Abschusszahlen bezogen auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (vor der Wiedervereinigung) seit 1936 bis heute annähernd eine Verdoppelung von rund 350.000 auf rund 700.000 Stück Rehwild auf, bei gleichzeitig nur mäßigem, ja ausbleibendem bis sinkendem Hegeerfolg. Die Ursachen dafür werden diskutiert.

Wer nun hofft, Rezepte zu finden, wie man in einem bestimmten Revier jährlich eine bestimmte Anzahl kapitaler Sechser heranhegen kann, wird enttäuscht sein. Solche Rezepte gibt es nicht! Es ist ein besonderes Anliegen dieses Buches, zu veranschaulichen, dass Abläufe in der Natur zwar nach bestimmten Gesetzen und in bestimmter Folge vonstatten gehen, aber immer vielschichtig sind. Es ist also fast immer falsch, für eine bestimmte Erscheinung nur eine einzige Ursache verantwortlich zu machen. Der Jäger muss ein Gespür entwickeln für die größeren Zusammenhänge, die daraus abzuleitenden Folgerungen und ihre Umsetzung in die praktische Jagdausübung. Das wird nicht nur für eine erfolgreiche Rehwildhege von grundlegender Bedeutung sein, sondern darüber hinaus für die Zukunft der Jagd insgesamt, von deren Berechtigung eine zunehmend kritischere Öffentlichkeit dauerhaft überzeugt werden muss!«

Wir Jäger müssen aufpassen, das wir von der modernen Wildtierforschung nicht überholt werden, denn sie ist nicht nur uns zugänglich sondern auch Nichtjägern. Abgesehen von den Folgen gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren, wäre es fatal uns von Laien erzählen zu lassen was für die Wildtierforschung seit Jahrzehnten ein alter Hut ist. Als sogenannte Buschschlüpfer ist Rehwild nicht zu zählen. Die Forschung ergab den 3 – 4-fachen Bestand an Rehwild, wenn die Niederwildreviere genug Deckung wie Hecken Buschecken und Bauernwäldchen ausweisen.

Nicht zuletzt Vorträge wie dieser können dazu beitragen diese Erkenntnisse zu nutzen, um in unseren Revieren durch sinnvolle Abschöpfung der Jugendklassen beiderlei Geschlechts aber auch des älteren weiblichen Rehwilds einen gesunden Bestand mit weniger Fallwild und damit weniger Unfällen zu erhalten (besser in der Küche verwerten, als Fallwild auf der Straße).

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat April 2009

»Seniorenabend« am 22. April 2009
Trotz des Fußballs, der mit dem Spiel HSV gegen Bremen den Abend zu dominieren schien, fanden sich neben vieren aus dem Vorstand 3 weitere Mitglieder ein, um den wirklich leckeren Matjes mit wahlweise Salz- oder Bratkartoffeln zusammen mit einem zünftigen Bier zu genießen. Es war eine sehr gemütliche kleine Runde in der an diesem Abend viel gelacht wurde und von denen die letzten gegen 00:00 Uhr die Gaststube, wo wir uns auf Grund der geringen Teilnehmerzahl zusammengefunden hatten, verließen.

Autor: Hans Martin Reinartz



»Trophäenschau« am 08. April 2009
Unsere diesjährige Trophäenschau war mit 17 Personen leider nur mäßig besucht. Etwas überschattet wurde der Abend durch die erneute Diskussion über die Nistkastenaktion. Der Vorstand war auf die Wünsche von Holger Kirsten und einiger Weniger eingegangen die Nistkastenaktion eingeschränkt weiter zu unterstützen, doch nun wollte Holger Kirsten nicht mehr und hatte seine Bereitschaft nach seinen auf der Mitgliederversammlung selbst gemachten Vorschlägen unter der Ägide des WJV weiter zu machen, schriftlich per E-Mail widersprochen.
Im Gegensatz zu den Vergangenen Jahren hingen nur wenige Trophäen an der Wand und so wurden neben den Waffen eines Keilers nur Erlebnisse von der Jagd auf Rehwild geschildert. Neben den Jagdtrophäen wurden auch in diesem Jahr wieder einige, teilweise außergewöhnliche, Exponate gezeigt, wie z.B. der ursprünglich mehrfach gebrochene Hinterlauf eines Rehbocks, der zwar falsch zusammengewachsen war, dem Bock jedoch wieder das unbehinderte Laufen ermöglicht hatte. Erstaunlich wie die Natur sich auch ohne medizinische Hilfe zu helfen weiß.

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat März 2009

Gruppenabend Jahreshauptversammlung am 11. März 2009
Unsere Jahreshauptversammlung war gut besucht. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Hans Martin Reinartz ließ er das Jagdjahr 2008 / 2009 noch einmal vorüber ziehen. Nach dem Dank an die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vorstands trug er die Mitgliederentwicklung des Wandsbeker Jagdvereins vor.

Im Jagdjahr 2008 / 2009 verstarben Dr. Fritz Pampel, Karl-Jürgen Lestiboudois und Heinrich Schäfer. Sieben Mitglieder traten aus und erfreulicherweise konnten wir 6 Mitglieder dazu gewinnen, sodass im Endeffekt ein Verlust von 4 Mitgliedern zu verzeichnen ist. Damit haben wir 267 Mitglieder inkl. der 6 Fördermitglieder.

Mit 36 Veranstaltungen aus den Bereichen jagdlicher Bildung, Gastlicher Zusammenkünfte, Schießtrainings, Schießwettkämpfen, Ausflügen und Öffentlichkeitsarbeiten haben wir ein sehr reichhaltiges und attraktives Angebot. Eine Diskussion über den Fortbestand der Nistkastenaktion erregte die Gemüter.

Der Vorstand wird erstmals am Sonntag, den 28.06.2009 eine neue Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit etablieren. An diesem Tag werden Mitglieder des WJV von 10:00 – 18:00 Uhr anlässlich des Tages der offenen Tür im Botanischen Sondergarten Wandsbek einen Informationsstand des Wandsbeker Jagdvereins und des LJV betreiben. Wir erhalten für diesen Zeitraum ein sehr schönes, altes Blockhaus, das etwa 30 m rechtsseitig hinter dem Haupteingang Walddörferstraße liegt. Hier haben wir am Aktionstag die Chance in kurzer Zeit mit sehr vielen Menschen in direkten Kontakt zu treten. Wir werden versuchen für diesen Tag einen Falkner und einen Stadtjäger mit Frettchen zu gewinnen. Der LJV wird uns mit ausreichend viel Informationsmaterial und einigen Präparaten zur Dekoration des Blockhauses unterstützen.

Zum Schluss des Rechenschaftsberichts bescheinigten die beiden Kassenprüfer Erich Dietzel und Günther Ahlrep eine sehr gut geführte Kasse, die durch gutes Haushalten Spielraum für zukünftige Sonderausgaben lässt. Im Anschluss an den Rückblick zeigte der Vorsitzende einen interessanten Film über Hasen und Kaninchen mit dem Titel »Lange Ohren, flinke Beine«.

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Februar 2009


Gruppenabend am 11. Februar 2009
Vor vielen Jahren schon einmal bei uns, war unser langjähriges Mitglied der Tierarzt Prof. Dr. vet. Christian Saar wieder einmal bereit, uns Rede und Antwort zu seiner Leidenschaft den Wanderfalken zu stehen. Auf unserem Gruppenabend »Wanderfalken – Jagd, Aufzucht und Auswilderung, ein Erfolgsprojekt« zeigte ich den 43 Minuten langen, im Jahre 2003 gesendeten, NDR-Beitrag über Saar, seiner Profession als Falkner und über sein Lebenswerk der Aufzucht und Auswilderung von Wanderfalken. Wer Interesse daran hat, kann den Film mit dem Titel: »Der Falkner von Hamburg« bei der NDR Media GmbH Mitschnittservice Radio TV unter Telefon 01805 11 77 71 als DVD bestellen.

Christian Saar, ein stattlicher Mann mit schlohweißen Haaren im tadellos sitzenden braunen Harris-Tweet-Sacko, dem seine fast 80 Lebensjahre bei weitem nicht anzusehen sind, antwortete bescheiden und ruhig auf alle ihm gestellten Fragen. Seine Augen leuchteten, während er uns nicht ohne stolz berichtete in den zurückliegenden Jahren bis heute über 1.100 Wanderfalken aufgezogen und ausgewildert zu haben.

Es begann nach vielen vergeblichen Versuchen mit einer eigens für diesen Zweck entwickelten künstlichen Befruchtung, weil der damalige Bund für Vogelschutz dieses Projekt vehement boykottierte und nicht zuließ, dass Eier der wenigen noch frei lebenden Brutpaare in Baden-Württemberg für eine Nachzucht zur Verfügung gestellt wurden. Wie borniert muss man sein, wenn man nicht jede Chance wahr nimmt eine in unserem Land vom Aussterben bedrohte Tierart zu retten. Naturschutzverbände können sich eben nur sehr schwer vorstellen, dass sich Jagd und Naturschutz nicht grundsätzlich gegenseitig ausschließen.

Nach anfänglichen Fehlschlägen konnten Saar und seine Helfer schon sehr bald Erfolge erzielen und die ersten Wanderfalken im Westen des geteilten Deutschlands auswildern. Von nun an hatte Saar, der im Keller seines Hamburger Hauses in Brutschränken bis heute die Eier seiner künstlich befruchteten Wanderfalken ausbrütete und die Jungvögel anschließend in den ersten 2 Wochen mühevoll fütterte bis sie dann den Altvögeln in den Volieren zur weiteren Aufzucht wieder zugeführt wurden.

Nach dem Fall der Mauer konnten der Professor und seine Helfer auch im Osten Deutschlands Wanderfalken erfolgreich auswildern. Da es durch besondere Umstände im Westen der Republik keine Registrierung der Brutpaare gab, im Osten jedoch vierfach beringt und minutiös darüber Buch geführt wurde, gibt es auch nur über die neuen Länder relativ präzise Aufzeichnungen über meist baumnistende Brutpaare. Das langjährige Wanderfalkenprojekt läuft im Jahre 2010 aus. Das Ziel von 25 nachgewiesen heimischen Brutpaaren ist erreicht und damit die Population wieder gesichert. Die Liebe zur Natur, zu den Greifen, das Arbeiten mit ihnen als Falkner und sicher nicht zuletzt sein Engagement als Tierarzt machen ihn zu einem außergewöhnlichen Mann, der Spuren hinterlassen hat und noch hinterlassen wird. Christian Saar war außer mir einer der letzten dieses Abends – es hatte offensichtlich auch ihm bei uns gefallen.

Autor: Hans Martin Reinartz



Rückblick Monat Januar 2009


Gruppenabend am 14. Januar 2009
Zum Thema »Afrikanische Jagd – Weidgerechtigkeit versus Nervenkitzel« zeigte der Vorsitzende Hans Martin Reinartz Ausschnitte aus 2 jagdlichen Filmen. Einen über die normale afrikanische Jagd für Jagdtouristen und einen, der die jagdliche Pervertierung für Adrenalinjunkys deutlich macht. Mark Sullivans »Death At My Feet«, ein Film von vielen, die er produzieren ließ, zeigt Sullivan mit seinen Jagdgästen in diversen jagdlichen Situationen in denen das angeschossene, wehrhafte Wild beim provozierten Angriff auf die Jäger erst »kurz vor ihren Füssen« mit großkalibrigen Jagdwaffen endgültig erlegt wird. Der andere Film, produziert von »JAGEN WELTWEIT« mit dem Titel »BIG FIVE«, zeigt im Prinzip das Gleiche, die Erlegung von Großwild nach bezahlter Kopfprämie, nur »unspektakulärer« aus angemessener Entfernung. Es ist nicht meine Aufgabe zu werten – ich möchte nur nachdenklich machen. Auch ich war im südlichen Afrika, in Simbabwe und Namibia, habe die Jagd auf Großwild hautnah erlebt und sogar in Namibia selber gejagt. Die Einrichtung von Naturparks, der organisierte Schutz gegen Wilderer und die damit verbundene Möglichkeit viele Menschen in Arbeit zu bringen wäre ohne die Devisen der ausländischen Jäger und Safarireisenden Urlauber nicht möglich. Dennoch stelle ich mir die Frage nach dem Wie. Eine gezielte Dezimierung des Wildes ist notwendig geworden, wenn man den immer kleiner werdenden Lebensraum für die wildlebende Tierwelt in einem für Mensch und Tier ausgewogenen Verhältnis erhalten will. Was passiert, wenn man das nicht tut, kann man am Beispiel von Simbabwe deutlich sehen, wo über 100.000 Elefanten aufgrund der weltweiten Ächtung des Elfenbeinhandels durch den WWF weite Landstriche bei der Nahrungssuche verwüstet haben. Es müssten dort jährlich etwa 8.000 Elefanten geschossen werden, nur um diese ökologische Katastrophe nicht schlimmer werden zu lassen. Das ist, abgesehen vom weltweiten Aufschrei aller Tierfreunde, schon aus rein praktischen Gründen nicht durchführbar. Sie nehmen lieber billigend in Kauf, dass ein einst blühendes Rhodesien zur Wüste verkarstet und damit die Not der Bevölkerung und Tierwelt unerträglich werden lässt. Ich denke, dass die afrikanische Jagd für die einzelnen Länder lebensnotwenig ist, ich denke aber auch dass das mit dem nötigen Respekt passieren sollte.

Autor: Hans Martin Reinartz



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